Nürnberg, 11. März 2020 | Über das neue Coronavirus (Sars-CoV-2) ist noch relativ wenig bekannt, insbesondere gibt es keine Information über den Verlauf der Infektion bei Kindern mit Down-Syndrom. Grundsätzlich gilt, dass das Immunsystem von Menschen mit Down-Syndrom eine Reihe von Besonderheiten aufweist. Klinisch äußert sich das darin, dass die Infektabwehr und immunologische Antwort auf Infektionen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung etwas schwächer ausfallen kann. Als Folge davon kann es bei Kindern mit Down-Syndrom länger dauern, bis sie eine Infektion überwunden haben oder es kann auch zu schwereren Verläufen kommen. Man könnte spekulieren, ob das auch für Infektionen mit Coronaviren gilt, gesicherte Erkenntnisse hierzu gibt es nicht. Andererseits weiß man aber, dass in den aktuell betroffenen Gebieten in China Infektionen mit Coronaviren bei Kindern insgesamt relativ selten auftreten und meist milde verlaufen (vgl. WHO-Report und Robert Koch Institut, RKI: Steckbrief COVID-19). Im Moment gibt es keine detaillierteren Erkenntnisse. Es bleibt nur der Rat, die allgemein empfohlenen Maßnahmen zur Hygiene und Reduktion des Infektionsrisikos zu beachten.
Dr. med. Gerhard Hammersen – Arzt für Kinder- und Jugendmedizin – Seit 2006 im Team der DS-Sprechstunde Cnopfschen Kinderklinik; Quelle: Dt. Down-Syndrom-Infocenter